Die Tafelkulturistin heute in der FAZ: „Das Fischmesser vor dem Aussterben retten“
Annette Ahrens jagt Traubenwäscher im Internet, verkauft Eissicheln sowie russische Soda-Pinguine und ärgert sich über falsche Tassen in historischen Filmen: All das gehört zum Berufsprofil einer „Tafelkulturistin“. Weiterzulesen in der FAZ.
Zuckerurne, Sektquirl, Keulenhalter: Man muss kein Foodie der Generation Instagram sein, um angesichts mancher Objektbezeichnung in Annette Ahrens‘ Onlineshop ins Grübeln zu kommen. Hier finden sich Dinge, deren kulinarische Verwendung mitunter in Vergessenheit geraten ist. Annette Ahrens, Wienerin mit Prager und Hamburger Vorfahren, ist Expertin für europäische Tafelkultur aus drei Jahrhunderten. Sie hält Vorträge, schätzt Sammlungen, durchforstet im Auftrag von Kunden Flohmärkte in Amsterdam, Kopenhagen oder Prag nach bestimmten fehlenden Einzelstücken und gibt ratlosen Erben Auskunft über ominöse Bestecke.
Foto: Ian Ehm
Ich danke der Autorin Anna Burghardt für ihre Idee, unseren deutschen Nachbarn meine Arbeit mit ihrem flockig heiteren Schreibstil nahezubringen. Der Zugriff auf meinen Onlineshop ist heute explodiert:-)
Quelle: Meedia.de
Kommen wir nach den Inhalten zu den Lesern selbst. Wie sehen sie aus die FAZ.net-Leser? Das Auffälligste: Von den acht großen Nachrichten-Websites ist die FAZ die mit dem männlichsten Publikum. 63,3% der Unique User sind Männer, nur 36,7% Frauen. Hier spielt sicher die Wirtschaftskompetenz eine Rolle, Medien mit noch größeren Schwerpunkt auf die Themen Wirtschaft und Finanzen wie das Handelsblatt oder das manager magazin kommen sogar auf mehr als 70% Männer.
Die FAZ ist zudem überdurchschnittlich erfolgreich bei den Älteren: 24,8% der FAZ.net-Leser sind 50 oder älter – auch das ist ein Spitzenwert innerhalb der Top 8. Am schwächsten ist die FAZ hingegen bei den 14- bis 19-Jährigen, relativ schwach zudem bei den 30- bis 39-Jährigen, mittelmäßig bei den 20- bis 29-Jährigen und 40- bis 49-Jährigen. Sehr eindeutig sehen auch die Zahlen beim Thema Bildung aus. Kurz gefasst: Die FAZ hat das am besten gebildete Publikum von allen acht großen News-Websites. 53,8% der FAZ.net-Leser haben mindestens Abitur – mehr als bei den beiden Verfolgern Zeit (52,2%) und Spiegel (50,0%).
Den Spitzenplatz nimmt FAZ.net auch bei den Berufstätigen ein: 67,7% der Leser arbeiten – auch da kommt keiner der anderen sieben Mitbewerber heran. Eher schwach ist die FAZ hingegen entsprechend der Altersstruktur bei den Schülern, Studenten und anderen Menschen in Ausbildung: Hier erreicht man mit 18,2% den geringsten Anteil unter den großen 8. Und noch ein Topwert: 40,5% der FAZ.net-Leser verfügen über ein Haushaltsnettoeinkommen von 3.000 Euro und mehr.
Das wie immer etwas plakative Fazit lautet also: Der FAZ.net-Leser ist männlich, oft über 50 Jahre alt, er ist extrem gut bebildet, verdient mit seiner Arbeit sehr gutes Geld. Er hat die FAZ als Bookmark gespeichert und besucht die Homepage des Angebots regelmäßig, dort interessiert er sich vor allem für Politik, das Feuilleton und die Wirtschaft. Bunte Themen sind ihm relativ egal.