Wer hat von meinem runden & bunten Teller gegessen?
Die Sonderausstellung des Porzellanmuseums im Augarten stellte eine unentbehrliche Designform ins Zentrum ihrer Betrachtungen: den Teller.
rund & bunt
Kein Alltag oder Festtag kommt ohne ihn aus. Bei Tisch ist er nicht nur Träger der Speisen, sondern auch lauter oder leiser Botschaften, die sich mit den gesellschaftlichen und kulturellen Gewohnheiten sowie der Dekor- und Kochkünste verändern. Die Themen der Tellerdekore reichen von Botanik über Kunstkopie zu Architektur und Ornamentik, immer dicht am Puls ihrer Zeit.
Besonders meine Gräser-Teller wurden von der Kuratorin Dr. Claudia Lehner-Jobst ins Auge gefasst und im Brennofen auf faksimiles der Entwurfszeichnungen, welche sich im Nachlass der kaiserlichen Manufaktur in Museum für angewandte Kunst befinden, präsentiert.
https://sammlung.mak.at/sammlung_online?&q=string_administration_name_de-DE:%22Glas%20und%20Keramik%22&fq_string_collection_de-DE=Nachlass%20Kaiserliche%20Porzellanmanufaktur%20Wien
In diesem Zusammenhang gestaltete Daniel Spoerri (geb. 1930) für das Porzellanmuseum im Augarten ein tableau-piège. In der Tradition der von ihm begründeten Eat Art entstand ein Fallenbild mit Teilen des berühmten Melonenservices für Mokka von Josef Hoffmann (um 1930). Fallenbilder spielen mit der Beliebigkeit eines Augenblicks, die als Kunstwerk in die Position eines Tafelbildes gebracht eine neue Perspektive auf den Wert des Zufälligen ermöglicht.
Fotocredit: Annette Ahrens im Augarten 2011
15. November 2016 bis 25. Februar 2017
Porzellanmuseum Augarten
Obere Augartenstraße 1
1020 Vienna
Austria