Vorfreude auf 1001 Stück Wiener Porzellan
Dieser ungewöhnliche Aufsatz zeigt auf der Wandungen in numerierten Feldern 39 Farben der Wiener Porzellanmanufaktur; diese stellten nur sogenannte „Hauptfarben“ der Manufaktur dar, die mit den „Nebenfarben“ einige hundert verschiedene Nuancen aus der reichen Farbpalette der Manufaktur umfaßten. Das seltene Stück stammt aus dem Nachlass der Manufaktur, welche 1864 aufgelassen werden und direkt Eingang in das soeben gegründete Museum für Kunst und Industrie fand. Ein vergleichbares Stück erinnere ich im Metropolitan Museum in New York, wo ja kürzlich ein Österreicher, Max Hollein als neuer Direktor gewählt wurde.
Musterpokal
Kaiserliche Porzellanmanufaktur Wien, Wien, um 1822
Weißdreher: Joseph Rammersberger, Wien, um 1822
Porzellanmaler: Joseph Geyer, Wien, um 1822
Weißdreher: Joseph Rammersberger, Wien, um 1822
Porzellanmaler: Joseph Geyer, Wien, um 1822
Höhe: 12.6 cm
Durchmesser: 18.6 cm
Inventarnummer: MAK Wien, KE 223-2
Durchmesser: 18.6 cm
Inventarnummer: MAK Wien, KE 223-2
300 JAHRE WIENER PORZELLANMANUFAKTUR
Mit der umfassenden Jubiläumsausstellung 300 JAHRE WIENER PORZELLANMANUFAKTUR beleuchtet das MAK die Geschichte und Bedeutung der zweitältesten europäischen Porzellanmanufaktur. Gegründet im Mai 1718 durch Vergabe eines kaiserlichen Privilegiums zur Porzellanerzeugung an Claudius Innocentius Du Paquier, setzte die Wiener Porzellanmanufaktur in den folgenden Jahrzehnten ästhetische Maßstäbe. Rund 1 000 Objekte aus den Beständen des MAK sowie aus nationalen wie internationalen Sammlungen bieten einen eindrucksvollen Überblick über Wiener Entwicklungen im Kontext asiatischer Vorläufer und europäischer Konkurrenten.
Seit seinen Gründungsjahren bewahrt das MAK den Nachlass der ab 1744 kaiserlich geführten, 1864 geschlossenen Wiener Porzellanmanufaktur und widmet sich der Erforschung des Porzellans. Mit Beispielen aus allen Epochen der Produktion gibt der Nachlass einen Überblick über rund 150 Jahre Porzellanherstellung in Wien. Die Wiener Porzellanproduktion deckte ein breites keramisches Spektrum ab: von Tafelservice und Vasen über Uhren, qualitätsvolle Porzellanskulpturen, szenische und florale Miniaturen, Porzellanmalereien mit Reliefgolddekor und Kobaltblau bis hin zu großformatigen Porzellanbildern mit Blumenstillleben.
Zu Hauptwerken der Wiener Porzellanmanufaktur, wie dem Porzellanzimmer aus dem Brünner Palais Dubsky (um 1740) oder dem Tafelaufsatz aus dem Stift Zwettl (Wien, 1767/68), liefert die Ausstellung 300 JAHRE WIENER PORZELLANMANUFAKTUR mit bis dato unveröffentlichten Dokumenten neueste wissenschaftliche Erkenntnisse. Sowohl das „Dubsky-Zimmer“, eine der ersten Zimmerausstattungen mit europäischem Porzellan, als auch der Tafelaufsatz aus dem Stift Zwettl sind permanent in der von Donald Judd gestalteten MAK-Schausammlung Barock Rokoko Klassizismus ausgestellt.
Katalog
Zur Ausstellung erscheint die Publikation 300 Jahre Wiener Porzellanmanufaktur, herausgegeben von Christoph Thun-Hohenstein und Rainald Franz, mit Texten von Rainald Franz, Andreas Gamerith, Michael Macek, Errol Manners, Waltraud Neuwirth, Kathrin Pokorny-Nagel, A. Philipp Revertera, Elisabeth Schmuttermeier, Ulrike Scholda, Christoph Thun-Hohenstein, Leonhard Weidinger und Johannes Wieninger. Deutsch/Englisch, ca. 208 Seiten mit zahlreichen Farbabbildungen. MAK, Wien/Arnoldsche Art Publishers, Stuttgart 2018. Erhältlich im MAK Design Shop und unter MAKdesignshop.at.
Kurator
Rainald Franz, Kustode MAK-Sammlung Glas und Keramik
Rainald Franz, Kustode MAK-Sammlung Glas und Keramik
Ausstellungdauer:
MI, 16.05.2018–SO, 23.09.2018
Quelle: www.mak.at
Foto: MAK Wien