Wie barockes Porzellan zu Wiener Gourmet-Kost wird?
Wie barockes Porzellan zu Gourmet-Kost wird?
Eigentlich werden Figuren aus Porzellan eher als Kitsch-Objekte gesehen und verschwinden oft in den Vitrinen unsere Großmütter. Mit diesem Vorurteil soll mein Buch über die größte private Sammlung von Wiener Porzellanfiguren des Rokoko, der Sammlung FALTUS aufräumen. Umso mehr freut es mich , dass ein wissenschaftliches Buch über Porzellan im Gourmetteil des Schaufensters als Kostnotiz Erwähnung gefunden hat. Der Verfasserin des Textes ist es bestens gelungen, dem Feinschmecker Appetit zu machen: Mein Buch in die Hand zu nehmen und sich mit Tafelkultur vergangener Tage zu beschäftigen: Als diese vormals aus Tragant oder Zucker gemeiselten Figuren noch die Desserttafel schmückten und vom harten Leben auf den Wiener Strassen zu erzählen wussten.
Ich danke der Chefredakteurin Mag. Anna Burghardt für ihr gelungen pointiertes Augenzwinkern zur barocken Tafelkultur! http://schaufenster.diepresse.com
Fotocredit: Annette Ahrens, Schaufenster, 23. November 2017
Der Hendlbrater als Maskerade
Der Hendlbrater wird bis heute von der Porzellanmanufaktur Augarten ausgeformt, die Figur geht jedoch auf ein Modell von der Mitte des 18. Jahrhunderts zurück. Die Ausformung in der Sammlung Faltus ist bunt staffiert und zeigt wohl einen verkleideten Höfling bei einem Hof-Fest, der Freude daran empfindet sich als Koch zu verkleiden. Nähres dazu in meinem Buch auf Seite 82.
http://www.albumverlag.at/sammlung-faltus.html
Aus dem Inventar der Sammlung FALTUS
Fotocredit: Sammlung Faltus, Wien
BRATLKOCH
Kaiserliche Porzellanmanufaktur Wien, um 1765
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Blauer Bindenschild, rückseitig eingepresster Bossiererstempel
„E“ für Josef Gmandtner; H 20,5 cm, Sammlung Faltus Wien, Inv. Nr. 15.
Fotocredit: Sammlung Faltus, Wien
BRATLKOCH
Kaiserliche Porzellanmanufaktur Wien, um 1760
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Unterglasurblauer Bindenschild; eingepresster Bossiererbuchstabe
„P“ für Anton Peyer; Hutrand, Stab und Messer
minimal restauriert; H 20 cm, Sammlung Faltus Wien, Inv. Nr. 156.