Die Trembleuse: Es darf ruhig gezittert werden!
Schon mal daraus getrunken?
Der Ausdruck „Trembleuse“ leitet sich von dem französischen Verb „trembler“ für „zittern“ ab. Das Ausschütten des kostbaren Modegetränks wie der begehrten heissen Schokolade oder Kaffee, sollte mit der hochgezogenen Galerie des Untersatzes, die den hohen Becher hielt, verhindert werden. Eigentlich ein Gefäßtypus des 18. Jahrhunderts, der offensichtlich auch um 1800 in der Wiener Porzellanmanufaktur noch seine Fans hatte. Umso größer war heute die Freude, als ich so eine seltene Tasse der Sorgenthal-Periode erwerben konnte!
Das Vorbild aus maria-theresianischer Zeit hat eine durchbrochen gearbeitete Galerie, um den asiatischen Weinbechern nach empfundenen, hohen Schokoladenbecher zu arretieren. Die Bemalung mit „indianischen Blumen“ spiegelt die Vorliebe des Barock für starke Farben wider.
Fotocredit: Trembleuse, Kaiserliche Porzellanmanufaktur Wien, um 1750 (Privatbesitz Wien), Foto: Annette Ahrens Tafelkultur
Der klassizistische Dekor mit Vergißmeinnicht und Goldbordüre auf konisch zulaufender Becherform wird diesmal nur von einem schmalem Rand zentriert! Eine Trembleuse ist es trotzdem!