Reinen Wein in Rheinweingläsern

Reinen Wein in Rheinweingläsern

Die Wiener Firma Lobmeyr hatte auch das Haus Radziwill mit edlen Rheinweingläsern in kräftigem Grünton versorgt. Das gelungene Setting auf Schloss Nieborów bei Warschau, in Polen zeigt sogar das Wappen der aristokratischen Familie und schon länger im Keller gelagerte Weinbouteillen. Was hat es mit diesen speziellen Gläser aber auf sich?

Beitragsfoto: Rheinweingläser aus dem Service No. 208 , Fa. Lobmeyr, Wien.

Das giftige Grün als Täuschung für das Auge

Die Farbe des Weissweines aus dem Rheingau wurde als zu hell empfunden, daher wollte man mit der Grünfärbung des Glases für den optischen Genuss etwas nachhelfen. Die Zugabe von Uranoxid in der Glasmasse ergibt fluoreszierendes Annagrün oder Annagelb auch Eleonorengelb genannt. Entdeckt wurden diese Farben um 1800 vom Chemiker Martin Heinrich Klaproth. In der Pressglas-Korrespondenz findet man nähere Angaben über deren Herstellung.

(https://pressglas-korrespondenz.de/aktuelles/pdf/pk-2000-2w-sg-annagelb-eleonorengruen-uran.pdf)

Lobmeyr-Gläser als Sammelstücke

Foto: Paar Rheinweingläser aus dem Service No. 98, „Palais“ , Fa. Lobmeyr, Wien Entwurf: Ludwig Lobmeyr, 1866 . Mundgeblasenes Kristallglas mit Schälenschliff

Foto: Rheinweinglas aus dem Service No. 52 (1. Burgservice Nr. 2) , Fa. Lobmeyr, Wien; Entwurf: Ludwig Lobmeyr, 1862 . Mundgeblasenes Kristallglas mit Schälenschliff

Foto: Rheinweingläser aus dem Service No. 81, Fa. Lobmeyr, Wien; Entwurf: Ludwig Lobmeyr, 1870 . Mundgeblasenes Kristallglas mit Kupferradgravur

Die Form dieser Pokale leitet sich oftmals von antiken Römer ab, diese Glasform wurde auch in einfacheren Gasthäusern serviert. Bis heute kennen wir diese Gläser mit dunkelgrünem Fuss.

Foto: Rheinweinglas in Römerform, Böhmen, um 1900

Auch das beliebte Alphaglas aus den 50er Jahren kann der Fa. Lobmeyr mit einem grünen Stich bestellt werden. Diese Becher sind perfekt stapelbar und sparen dadurch Platz im Kasten.

Foto: Alpha-Becher aus dem Service No. 267 , Fa. Lobmeyr, Wien; Entwurf: Hans Harald Rath, 1952

Leider gibt es für den Sammler bis heute keinen illustrierten Überblick aller jemals hergestellten Service der Fa. Lobmeyr. Dies waren bis heute immerhin 286 verschiedene Formen. Ein Teil davon ist in den alten Musterbüchern der Familie dokumentiert.

Foto: Musterbuch der Fa. Lobmeyr, Wien mit Angabe von Rheinweingläsern des Services No. 145, Entwurf: Ludwig Lobmeyr, 1872 , „vergoldete Gravierung“.

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