Die Tafelkulturistin im FALTER: Wie der Wiener einst tafelte

Die Tafelkulturistin im FALTER: Wie der Wiener einst tafelte

Ich danke der Redakteurin, Frau Nicole Scheyerer vom FALTER Verlag für die umfangreiche Recherche und das Interview. Leider sind bei den Bilduntertitel ein paar Verständnisfehler  passiert, die ich hier richtig stellen möchte:

Sacher und Demel

Den k.u.k. Hofzuckerbäcker Demel schrieb man nie mit „h“. Der Vorbesitzer der Konditorei, August Dehne verkaufte 1857 an seinen Mitarbeiter und Lehrling Christoph Demel, eventuell hat sich hier das „h“ eingeschlichen. Ich freu mich, dass ich in meinem Fundus eine der frühen Rechnungen dieser Konditorei DEHNE erhalten hat.

Die kaiserliche Tafel

Das Foto unten links mit der gedeckten Tafel ist keine kaiserliche Tafel, sondern wurde anlässlich der Ausstellung „Wiener Küche“ von der Historikerin Frau Dr. Ingrid Haslinger im Sommer 2018 mit Sammelstücken ihrer Sammlung als Bespiel einer gutbürgerlichen Tafel um 1900 eingedeckt. Es zeigt ein Berndorfer Besteck aus versilberter Alpakka um 1890. Um sich an den Gabelzinken nicht zu verletzen, wurde das Besteck für uns „verkehrt“ aufgelegt. Das Essig- und Ölgestell im Hintergrund ist auch von der Firma Berndorf, um 1900. Das Glas mit Kristallschliff dürfte böhmisch sein und wird von der Historikerin auf 1890 datiert. Das Porzellan, der Suppen- und Menuteller mit Medaillons an der Tellerfahne dürfte ebenfalls böhmischen Ursprungs sein.

Maria Theresia in Schönbrunn

Zur Zeit der Kaiserin Maria Theresia wurden die Tafel im „service à la francaise“ eingedeckt, das heisst die Trachten wurden in mehreren Gängen gleichzeitig auf die Tafel getragen. Das hier gezeigte Foto zeigt schon die Tafel-Eindeckung „à la russe“, die um 1800 am Wiener Hof eingeführt wurde. Die Tafelmitte lässt Platz für Blumenschmuck, zur Zeit Maria Theresias standen hier die paarweise angeordneten Terrinen und Schüsseln.

Hier die Texte als pdf.

FALTER_20181114F86385727F.pdf

FALTER_20181114F86385727F(1).pdf